Fehler 1: Bonität nicht geprüft
Viele Vermieter freuen sich, wenn sie „schnell einen netten Mieter" finden. Doch ohne Schufa-Auskunft und Gehaltsnachweise ist das wie ein Blindflug. Ein Vermieter in Nürnberg musste erleben, dass sein Mieter bereits in der zweiten Monatsmiete nicht zahlte – am Ende stapelten sich offene Forderungen von über 6.000 €.
💡 Praxistipp
Immer Schufa, Einkommensnachweise und Mietschuldenfreiheitsbescheinigung einfordern.
Fehler 2: Nebenkosten falsch oder zu spät abgerechnet
Nach § 556 BGB muss die Abrechnung spätestens 12 Monate nach Ende des Abrechnungszeitraums vorliegen. Wer die Frist versäumt, verliert Ansprüche. Ein klassischer Fall: Vermieter in Hamburg rechnete zu spät ab, 1.200 € Nachforderungen waren verloren.
📌 Beispiel aus der Rechtsprechung
BGH, VIII ZR 249/15: Verspätete Abrechnung = keine Nachforderungen mehr möglich.
Fehler 3: Veraltete Vertragsklauseln
Alte Mietverträge enthalten oft starre Schönheitsreparaturklauseln oder pauschale Nebenkostenregelungen – diese sind heute regelmäßig unwirksam.
Fehler 4: Fehlende Dokumentation
Ohne Übergabeprotokoll ist es fast unmöglich, Schäden beim Auszug nachzuweisen. Viele Vermieter unterschätzen diese Formalität.
Fehler 5: Keine Rücklagen
Reparaturen kommen sicher – Dach, Heizung, Fenster. Wer keine Rücklagen bildet, muss teuer nachfinanzieren.
Checkliste: Rücklagen bilden
- 1–2 € pro qm/Monat zurücklegen
- Separates Konto nutzen
- Langfristige Sanierungen (Dach, Heizung) einkalkulieren
Fazit
Die häufigsten Fehler sind vermeidbar – wenn Vermieter die Basics ernst nehmen. Wer Bonität prüft, sauber abrechnet, aktuelle Verträge nutzt, ordentlich dokumentiert und Rücklagen bildet, spart sich die größten Probleme.